Erklärung zu einigen Feiertagen der katholischen Kirche

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Erklärung zu einigen Feiertagen der katholischen Kirche bietet Hintergrundinformationen zu einigen christlichen (katholischen) Feiertagen.

Beschreibung

Christi Himmelfahrt

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Christi Himmelfahrt wird 40 Tage nach dem Ostersonntag, also immer an einem Donnerstag, begangen. Diese 40 Tage gehen zurück auf das Zeugnis des Lukas: "Den Aposteln erwies er sich nach seinem Leiden auch durch viele Beweise als lebendig, indem er ihnen während vierzig Tagen erschien und über das Reich Gottes redete." (Apostelgeschichte 1, 3). Sowohl das Lukas-Evangelium als auch die Apostelgeschichte berichtet, wie Jesus, nachdem er am Ostertag von den Toten auferstanden war und immer wieder mit seinen Jüngern gesprochen hatte, vor ihren Augen emporgehoben, von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen wurde (Lukasevangelium 24, 51; Apostelgeschichte 1, 9). Himmelfahrt meint jenseits aller naiv-gegenständlichen Vorstellungen den endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit.

Bis ins 4. Jahrhundert wurde Christi Himmelfahrt an Pfingsten mitgefeiert. Wohl in der Folge des 1. Konzils von Nicäa wurde Himmelfahrt etwa ab dem Jahr 370 als eigenständiges Fest genau vierzig Tage nach Ostern gefeiert; es ist also eines der ältesten christlichen Feste.

Traditionell sind die drei Tage zuvor, Montag, Dienstag und Mittwoch vor Christi Himmelfahrt, in der katholischen Kirche "Bitttage", im 4. Jahrhundert erstmals in der römischen Kirche eingeführt, um 469 durch Bischof Mamertus in Vienne erstmals in Gallien, 511 bereits in ganz Gallien begangen. Um 600 hat sich Papst Gregor, der Große, um die Ausgestaltung von Prozessionen bemüht, die stets mit einer Messfeier in der Peterskirche in Rom endeten und erst 1969 abgeschafft wurden. Um 800 wurden von Papst Leo III. am Montag, Dienstag und Mittwoch vor Christi Himmelfahrt die Bittprozessionen in Rom eingeführt. An diesen drei Tagen vor Christi Himmelfahrt wurde in langen Bittprozessionen von Ort zu Ort für eine gute Ernte gebetet. Erhalten haben sich an manchen katholischen Orten bis heute kleinere Flurprozessionen; dabei gehen die Gläubigen und der Priester mit einen voran getragenen Kreuz durch die Felder und beten Bildstöcken, Wegkreuzen und Feldkapellen, um von der Ernte alles Schädliche - wie lange Nässe oder Dürre - abzuhalten.

Im Mittelalter verdeutlichte man die Himmelfahrt ganz realistisch: In der Kirche wurde eine Christusfigur in das Gewölbe hinaufgezogen, dann regnete es aus dem Gewölbehimmel Blumen, Heiligenbildchen und zum Teil auch brennendes Werg, das die Feuerzungen des heiligen Geistes darstellte. Manchmal war es üblich, zusätzlich zur Himmelfahrt Christi das Gegenstück veranschaulichen: aus dem Kirchengewölbe wurde eine Teufelsdarstellung gestürzt, die dann von der Gemeinde geschlagen wurde; mit diesem Himmelsturz bzw.Höllensturz wurde die Herrschaft des Bösen beendet, Christus konnte damit den ihm zustehenden himmlischen Thron einnehmen. Üblicherweise wurde an Christi Himmelfahrt nur Fleisch von Geflügel ("fliegendes Fleisch") gegessen.

In Deutschland wird in neuerer Zeit an Christi Himmelfahrt der "Vatertag" lautstark und bierselig gefeiert. Dieser Volksbrauch hat aber seine Wurzeln auch in dem christlichen Feiertag: Seit alters her waren an Himmelfahrtstag Flurumgänge und -umritte üblich. Strittig ist die Begründung dieses Brauches: Die einen sehen als Wurzel einen germanischen Rechtsbrauch, wonach der Grundeigentümer einmal im Jahr seinen Besitz umschreiten musste, um den Besitzanspruch aufrechtzuerhalten. Andere verweisen auf die Imitation des Gangs der elf Jünger zum Ölberg zum Zweck ihrer Aussendung (Matthäusevangelium 28, 16 - 17), der sogenannten "Apostelprozession". Eine weitere Erklärung ist die Erinnerung an die vom Papst Leo III. eingerichteten Bittprozessionen. Schon im Mittelalter waren diese Umgänge mancherorts zu Touren verkommen, bei denen der Alkohol eine erheblich größere Rolle spielte als das Weihwasser. Daraus entwickelten sich im 19. Jahrhundert "Herrenpartien" oder "Schinkentouren", die - nach Einführung des "Muttertages" 1908 bzw. 1914 - zum Gegenstück, dem "Vatertag" wurden, der in den USA seit 1916 begangen wird.

Pfingsten

Hortus Deliciarum, Pfingsten und die Aussendung des Heiligen Geistes auf die Apostel.JPG

Der Name Pfingsten leitet sich von dem griechischen Wort "pentekosté", der Fünfzigste, ab. Er entwickelte sich über den gotischen Ausdruck "paintekuste" und das mittelhochdeutsche Wort "pfingesten" zu der heutigen Bezeichnung. In ihrer ursprünglichen Bedeutung verweist sie auf den zeitlichen Abstand zu Ostern, den Abstand von 50 Tagen. Der eigentliche Festtag wäre demnach der Pfingstmontag. Pfingsten folgt immer auch 10 Tage auf Chisti Himmelfahrt. Mit Pfingsten endet die österliche Zeit. Über den Anlaß des Festes, nämlich die Aussendung des Heiligen Geistes, sagt der Name jedoch nichts aus. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen christlichen Hochfesten. So heißt das Fest der Geburt Jesu Weihnachten, der Kreuzigungstag Karfreitag und das Fest der Auferstehung Christi Ostern.

Pfingsten ist also das Fest des Heiligen Geistes. Doch was ist eigentlich mit dem Heiligen Geist gemeint? Viele Menschen können mit diesem "Wesen" nur wenig anfangen. Selbst bekennende Christen haben mit ihm ihre Schwierigkeiten. Er hat eben etwas Undefinierbares an sich. Die kindliche Vorstellung verbindet mit dem Wort Geist vielleicht das Wesen eines Gespenstes. Ein Gespenst geistert jedoch durch die Nacht und gilt als Schreckgestalt. Der Heilige Geist, der Geist Gottes, soll den Aposteln jedoch am hellichten Tag erschienen sein. Er verbreitete keine Angst, sondern erfüllte im Gegenteil die Menschen mit Mut und Kraft. Diese Eigenschaft wird ihm auch heute noch von kirchlicher Seite zugeschrieben. Im theologischen Sinne ist der Heilige Geist eine der drei Gestalten Gottes. Zusammen mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn, bildet er die "Trinitas Dei", die göttliche Dreifaltigkeit. Dies ist in einem Dogma aus dem Jahre 381 festgelegt.

Die Geistsendung war, wie es im Neuen Testament nachzulesen ist, der Ausgangspunkt für das missionarische Wirken der Jünger Jesu. Theologen sehen daher in diesem Ereignis die Geburtsstunde der Kirche. Das Pfingstfest kann somit auch als Geburtstagsfest der Kirche bezeichnet werden. Es ist neben Weihnachten und Ostern das dritte große Fest im Kirchenjahr und in Deutschland, Österreich und der Schweiz staatlicher Feiertag. Es wird wie die beiden anderen Feste auch an zwei Tagen begangen. Das Datum von Pfingstsonntag und Pfingstmontag richtet sich nach dem Datum von Ostern. Durch den variablen Ostertermin variiert auch Pfingsten zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni.

Pfingsten ging wie Ostern aus einem jüdischen Fest hervor. Es war ursprünglich ein Erntefest mit Dankopfern. Während das Passah-Fest (Ostern) den Beginn der Getreideernte markierte, wurde am fünfzigsten Tag darauf der Schawuot begangen, der Tag der Darbringung der Erstlingsfrüchte. Später wurde dieser Tag auch als Wochenfest bezeichnet. Als christliches Fest wurde Pfingsten erstmals im 4. Jahrhundert erwähnt. Seit altersher war die Feier der Pfingsttage überwiegend vom weltlichen Festwesen bestimmt. Bretonische Sagen, französische und deutsche Ritterromane erzählen beispielsweise von glanzvollen Pfingstfesten des sagenhaften Königs Artus (5./6. Jahrhundert).

Für manche Menschen ist Pfingsten ein Fest der Familie, ähnlich wie Weihnachten. Für viele Christen, auch für die, die sonst das Jahr über nicht so regelmäßig in die Kirche gehen, ist er ein Tag, an dem sie den Pfingstgottesdienst besuchen.

Fronleichnam

Das Fronleichnamsfest gilt als eine typisch katholische Einrichtung. In einer Prozession an einem Donnerstag im Frühsommer wird die Eucharistie, die konsekrierte Hostie (eine "in Fleisch und Blut Jesu" verwandelte Brotscheibe) in einer Monstranz feierlich unter Gesang und Gebet durch die Straßen getragen. An vier Stationen ("Altären") wird angehalten, das Evangelium verlesen und Fürbitten gesprochen, sowie der Segen gespendet.

Diese "eucharistische Frömmigkeit" war der frühen Kirche fremd. Für sie hatte die Eucharistie ihren exklusiven Platz im Gemeindegottesdienst. Das Fronleichnamsfest hat seine Wurzeln in der am Beginn des zweiten Jahrtausends entstandenen eucharistischen Frömmigkeit und geht auf eine Vision der Juliana von Lüttich zurück (1209), die in einem Traum die Kirche in Gestalt einer weißen Mondscheibe sah, in der ein kleines Stück fehlte. Dieses fehlende Stück war für sie ein gesondertes eucharistisches Fest.

1264 schreibt Papst Urban dieses Fest für die ganze abendländische Kirche vor. Der Name bedeutet Fron (=Herren) Leichnam (entgegen der modernen Bedeutung nicht toter sondern gerade umgekehrt: lebender Leib). Der Feiertag wurde im Hinblick auf die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus bei der Abendmahlsfeier am Donnerstag vor Ostern auf einen Donnerstag gelegt.

Erntedank

Fest und Feier zu Erntedank haben zwei verwandte Quellen: Solange sich der Mensch als Teil einer göttlichen Schöpfung begreift, wird er Teile dieser Schöpfung wie z. B. seine Nahrung aus Ackerbau und Viehzucht auf Gott zurückführen und sich zu Dank verpflichtet wissen. Dies gilt vor allem dann, und dies ist die zweite Quelle, wenn sich der Mensch als abhängig vom Naturkreislauf erfährt, in den die Nahrungsgewinnung eingebunden ist. Der Abschluss der Ernte bot darum immer Anlass zu Dank und Feier. Wer schöpft schließlich nicht gerne aus dem vollen? Allen Religionen ist eigen, dass sie "die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit", wie es in jeder Eucharistiefeier heißt, als Gottesgeschenk betrachten, so auch im Judentum. Im Buch Genesis wird berichtet, dass Kain ein Opfer von den Früchten des Feldes und Abel ein Opfer von den Erstlingen seiner Herde brachte. Im späteren Judentum gab es zwei Erntefeste: das Pfingstfest als Getreide-Erntefest und das Laubhüttenfest als Wein- und Gesamt-Erntedankfest. In der Katholischen Kirche ist ein Erntedankfest seit dem 3. Jahrhundert belegt, allerdings fehlt ein weltweit verbreiteter einheitlicher Festtermin. Ihn kann es nicht geben, weil der Festzeitpunkt je nach Klimazone unterschiedlich fällt. In Deutschland ist der erste Sonntag im Oktober erst 1972 von der Bischofskonferenz festgelegt worden. Die Gemeinden sind aber nicht verpflichtet, dieses Fest auch zu feiern. In evangelischen Gemeinden ist der Michaelstag (29. September) oder einer der benachbarten Sonntage Festtag. Heutzutage ist die kirchliche Erntedankfeier in den Gottesdienst integriert. Erntegaben schmücken den Altar oder werden im Gottesdienst zum Altar gebracht. In vielen Gemeinden ist dieser Gottesdienst auch mit einer Solidaritätsaktion zugunsten hungernder Menschen verbunden. Erntedankelemente sind auch in vergleichbaren Festivitäten enthalten: Der Almabtrieb in den Bergen beinhaltet sie ebenso wie manche Heiligenfeste im Spätherbst. Das Fest des hl. Michael (29. Sept.) gehört dazu wie das des hl. Martin (11. Nov.), an dem die Martinsminne (der neue Wein) getrunken und die Martinsgans gebraten wird. Einer Zeit, in der die ökonomische Betrachtungsweise dieser Welt immer mehr durch die ökologische ergänzt wird, täte eine Rückbesinnung auf die Abhängigkeit von der Natur und auf die notwendige Dankbarkeit gegenüber Gott gut. Das Erntedankfest ist ein Gradmesser für dieses gesellschaftliche Bewusstsein.

Adventzeit und Weihnachten

Entsprechend der Feier von Ostern ist im Kirchenjahr seit dem 4. Jh. als zweite Geprägte Zeit der Weihnachtsfestkreis ausgebildet worden. Er beginnt mit dem Ersten Adventssonntag und endet mit dem Fest der Taufe des Herrn. Anders als der Osterfestkreis hat dieser Festkreis kein jüdisches Vorbild. Die Hochfeste, Weihnachten am 25. Dezember und Erscheinung des Herrn (Epiphanie) am 6. Januar, haben ein festes Datum, unabhängig vom Wochentag. Dem Weihnachtsfestkreis liegen die Berechnungen des Sonnenjahrs zugrunde; und das Weihnachtsfest ist wahrscheinlich in Absetzung von altrömischen Winterkulten zu Ehren der unbesiegbaren Sonne entstanden. Doch ist auch der Weihnachtsfestkreis der österlichen Mitte des Kirchenjahres zugeordnet- dem Ostergeheimnis oder dem Pascha-Mysterium (wie das Zweite Vatikanische Konzil sagt) als der Grundlage aller christlichen Feste. Der Weihnachtsfestkreis selbst ist in diesem Ablauf "eine Art Vorstellung der Person Christi, dessen Erlösertat die Welt retten wird" (Henri Jenny).

"Die Adventszeit hat einen doppelten Charakter: sie ist einerseits Vorbereitungszeit auf die weihnachtlichen Hochfest mit ihrem Gedächtnis des ersten Kommens des Gottessohnes zu den Menschen. Andererseits lenkt die Adventszeit zugleich durch dieses Gedenken die Herzen hin, zur Erwartung der zweiten Ankunft Christi am Ende der Zeiten. Unter beiden Gesichtspunkten ist die Adventszeit eine Zeit hingebender und freudiger Erwartung" (Grundordnung des Kirchenjahres 1969, Nr. 39). Der Advent wird nur in den Westkirchen gefeiert.

Das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (8. Dezember) - Auch Maria, die Mutter Jesus, ist auf natürlichem Wege als Kind ihrer Eltern geboren worden und hat alle Gnade durch Jesus Christus empfangen. Doch ist sie, wie schon in der alten Kirche und im Mittelalter gelehrt und 1854 durch Papst Pius IX. feierlich als Glaubenssatz (Dogma) der Kirche verkündet wurde, vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt geblieben. Bereits im siebenten Jahrhundert feierten östliche Christen ein fest Empfängnis der heiligen Anna, das 1476 unter Papst Sixtus IV. als Fest Empfängnis der unbefleckten Jungfrau Maria für die Westkirche übernommen wurde. Seit 1708 ist das Hochfest der ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria "Mariä Empfängnis" ein Fest der ganzen Kirche.

Die Heiligentage im Advent - Einige ältere Heiligengedächtnisse im November und Dezember haben ihres Brauchtums wegen, das teilweise bis heute mit diesen Tagen verbunden wird, für den Advent eine gewisse Bedeutung bekommen.

Martin von Tours (11. November)

Seit dem 4. Jh. gab es in Gallien und Spanien eine vorweihnachtliche Fastenzeit, die vom 11. November bis zum Fest Erscheinung des Herrn (6. Januar) dauerte. Da bis in die Neuzeit hinein um Martini gleichzeitig das Wirtschaftsjahr zu Ende ging, wurde der Martinstag zu einem gesellschaftliche bedeutsamen Termin, an dem Abgaben fällig, neue Verträge geschlossen und Märkte abgehalten wurden. So sah man im 11. November vielleicht auch den Abschluss des alten und den Beginn des neuen Kirchenjahrs.

Apostel Andreas (30. November) Der Andreas-Tag ist seit dem 6. Jh. in allen Kalendarien enthalten. Bis in unser Jahrhundert hinein hat ihn "seine Stellung am Anfang des Advent... zu einem Sammelpunkt des Aberglaubens werden lassen" (Hans Koren).

Barbara (4.Dezember)

Der kahle Kirschzweig, der am 4. Dezember als Barbarazweig aufgestellt wird, hat ursprünglich wohl mit der germanischen Lebensrute zu tun. In der geheizten Wohnung soll er treiben und am Weihnachtsfest blühen: "Der Zweig präludiert zum Lied "Es ist ein Reis entsprungen" " (Eckhard Bieger).;

Nikolaus (6. Dezember)

Das Fest des Heiligen Nikolaus war bis zur 2. Hälfte des 16. Jh. der Höhepunkt der weihnachtlichen Zeit. An diesem Tag wurden die Kinder beschenkt, während die Erwachsenen zu Neujahr beschenkt wurden, ein Brauch, der auf die Antike zurückgeht, wo man sich zu Jahreswechsel in Ägypten, Griechenland und Rom, Feigen, Honig, Münzen und vergoldete Früchte schenkte. In der Begleitung des Nikolaus finden sich bis heute dämonische, finstere Gestalten wie etwa der Krampus, deren Ursprung auf den mittelalterlichen Teufelsglauben oder sogar auf germanisch-heidnische Einflüsse zurückgeht. Historische Hinweise auf den geschichtlichen Nikolaus sind spärlich und unbewiesen. Er sei als einziger Sohn reicher Eltern um 270 in Patras, einer Stadt im kleinasiatischen Lykien geboren worden und schon in jungen Jahren in sich gekehrt, fromm und seinen Mitmenschen gegenüber großzügig, wohltätig und hilfreich gewesen. Unter der letzten und schlimmsten Christenverfolgung des Kaisers Diokletian um das Jahr 303 habe er auch zu leiden gehabt, er sei ins Gefängnis geworfen und erst durch Kaiser Konstantins Regierungsantritt befreit worden. In Myra sei Nikolaus auf göttliches Geheiß hin zum Bischof gesalbt worden und um das Jahr 342 oder 347 friedlich entschlafen.

Luzia (13. Dezember)

Unter Papst Gregor VII. wurde 1078 die Adventsquatember auf den Mittwoch, Freitag und Samstag nach dem Fest des hl. Luzia festgelegt: In der alten römischen Kirche, der die Quatembertage entstammte, und im Mittelalter fiel somit bis zur Gregorianischen Kalenderreform der Luziatag in etwa mit dem Beginn des Winters zusammen.

Apostel Thomas (früher 21.12.; jetzt 3.7.)

Das Festdatum vom 21. Dezember kommt im Sacramentarium Gregorianum vor (7. Jahrhundert); da im Advent die Tage vom 17. Bis 24. Dezember besonders hervorgehoben werden, wurde 1969 in der katholischen Kirche der Thomastag auf den 3. Juli verlegt, an dem seine Reliquien nach Edessa übertragen wurden.

Die heiligen 3 Könige

Die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine man im Kölner Dom verehrt, sind strikt gesehen keine Heiligen: ein Heiliger oder eine Heilige muss von der Katholischen Kirche in einem eigenen Verfahren dazu erhoben werden und ein solches Verfahren hat es für die Heiligen Drei Könige nie gegeben.

Auch Könige sind die Herren Kaspar, Balthasar und Melchior nie gewesen - in der Bibel ist nur von "Weisen", "Magiern" bzw. "Sterndeutern" die Rede. Und auch die Namen selber sind erfunden, sie werden in der Bibel nirgendwo erwähnt; zum ersten Mal ist in einer um 500 nach Christus in armenischer Sprache abgefassten Kindheitsgeschichte Jesu von den drei Königen Melkon von Persien, Gaspar von Indien und Baltassar von Arabien die rede, vorher nicht. Der Evangelist Matthäus, der als Einziger im Neuen Testament von der Anbetung berichtet, erwähnt mit keiner Silbe, wie die Anbeter heißen, oder wie viele es überhaupt waren.

Dass es drei gewesen seien, wurde aus den drei Gaben - Weihrauch, Myrre, Gold - nicht ganz wasserdicht zurückgeschlossen (oder man hat die in der christlichen Mythologie so wichtige Zahl Drei auf die Anbetung im Stall zu Bethlehem übertragen). Zu Königen wurden die Sterndeuter erst in nachträglichen Interpretationen, u. U. wegen einer missverständlichen Übersetzung von "Magier" ("König" meinte zu Zeiten Jesu etwas ganz anderes als im Mittelalter, nämlich weit weniger: fast jeder Vasall der Römer war damals ein "König") oder aber auf Grund einer Prophezeiung aus dem Alten Testament, wo es heißt: "Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen ...".

Nach Köln kamen die Könige bzw. deren Gebeine im Jahr 1158 auf Veranlassung des Reichskanzlers und Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel; er hatte sie einem Reliquienhändler in Mailand abgekauft, vielleicht sich auch von den Bürgern der Stadt Mailand schenken lassen - die näheren Umstände sind nicht genau geklärt. Die Mailänder hatten die Reliquien angeblich Ende des 4. Jahrhunderts selbst als ein Geschenk erhalten, und zwar vom Kaiser aus Byzanz, wohin wiederum sie aus Palästina gekommen sein sollen, wo sie die Mutter des Kaisers bei einer Pilgerfahrt gefunden haben will.

Aber was tun die Gebeine der Sterndeuter in Palästina? So heißt es etwa in der Bibel, die Weisen seien nach Anbetung in ihre Heimat, wahrscheinlich das Zweistromland Mesopotamien, zurückgekehrt, sodass dort auch ihre Knochen liegen. Und auch die Überführung von Konstantinopel nach Mailand ist nur in einer posthumen Biografie eines Mailänder Bischofs erwähnt, der "Vita Eutorgii", die mehrere hundert Jahre später ausgerechnet in Köln entstand. Vermutlich hat also Rainald von Dassel als rechte Hand des Deutschen Kaisers [Friedrich I. Barbarossa, Anm. MNA] diese Legende einfach politisch ausgenützt, um im damaligen Streit zwischen Papst und Kaiser seinem Hern, dem Kaiser, einen Vorteil zu verschaffen: die Könige, also die weltlichen Herrscher, waren die ersten, die das Christkind anbeteten, und haben deshalb, so die Logik Dassels, Vorrecht vor dem Papst. Daher ist auch klar, warum die Partei des Papstes keine Eile hatte, durch eine Heiligsprechung diese Sicht der Dinge zu befördern.

(aus heilmile-web)

Weblinks



Autoren: Lo Hufnagl und Andreas Furm